Deutsche Panzer
1914 - 1933
A7V ( Allgemeine Verkehrsabteilung 7)
Das Auftauchen gepanzerter Fahrzeuge der Entente vor den deutschen Linien veranlasste die Führung zu einem raschen Umdenken. Die Allgemeine Verkehrsabteilung 7, daher der Name des Wagens, konstruierte in aller Eile einen schweren Kampfwagen, den A7V. Es wurden zwar mehrere hundert Fahrzeuge des Typs bestellt, aber nur zwanzig Fahrzeuge ausgeliefert. Der Panzer erwies sich als mächtige und für ihre Zeit als schnellste Geschützplattform. Kam ein britischer Mark IV auf eine Spitzengeschwindigkeit von 6 km/h, erreichte der A7V bereits 16 km/h. Seine Fahreigenschaften in mittelschwerem Gelände waren durchweg gut, doch bekam er bei extremen Bodenverhältnissen mit tiefen Trichterfeldern, sehr breiten Schützengräben und morastigem Untergrund Schwierigkeiten. Die häufigsten Probleme gab es jedoch mit Motor, Getriebe und Kette.[2] Die Wagen erreichten zwar schon im Januar 1918 die Front, bis sie einsatzfähig waren, verging jedoch noch ein Vierteljahr.
Der A7V hatte mit Abstand die größte Besatzung. 16 Mann waren im Normalfall in dem Wagen unterwegs. Bei Gefechtseinsätzen konnte sich die Zahl jedoch auf bis zu 26 Mann, darunter ein Brieftaubenwart mit seinen Meldetauben, erhöhen.
A7V-U
Der Sturmpanzerwagen A7V-U ist eine deutsche Panzerentwicklung aus dem Ersten Weltkrieg, eine Weiterentwicklung des A7V.
Es handelt sich um einen 1917 entwickelten Panzer mit umlaufender Kette in ungefährer Rhombusform wie bei den britischen Panzern. Vor allem der Mark IV galt als (kleineres) Vorbild.
A7V-U basierte auf dem Fahrgestell Nr. 524 und hatte einen festen Turm für die MG-Schützen, Fahrer und Kommandant hatten ihren Platz in der Wannenfront. Insgesamt war eine Besatzung von 7 Mann geplant.
Das einzige Exemplar wurden bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Berlin gebaut und hatte zwei Seitenerker mit belgischen 5,7-cm-Kanonen. Das Fahrzeug war 8,38 m lang und 3,06 m breit. Aufgrund der Größe und des zu hohen Gewichts von fast 40 Tonnen sowie der sich daraus ergebenden schlechten Fahreigenschaften wurde das Projekt am 12. September 1918 aufgegeben und das Fahrzeug verschrottet.
K-Wagen / Kolossal-Wagen / Grosskampfwagen
Der K -Wagen wurde von Joseph Vollmer und Kapitän Wegner entworfen und im Dezember 1917 in Produktion gestellt . Der 1. Panzer ging 1919 in Dienst.
Der Rüstungsschutz reichte von 10 bis 30 mm und der gesamte Panzer hatte ein Gewicht zwischen 148-150 Tonnen. Das Fahrzeug hatte eine Länge von 12,7 m und war 3,0 m breit. Die Höhe betrug 3,0 m. Zwei Daimler-Benz 6-Zylinder- Motoren (jeweils 650 PS produziert ) mit Elektromagnetkupplungsgetriebe trieben den Panzer an. Die maximale Geschwindigkeit war 7,5 km / h .
Die K -Wagen Bewaffnung bestand aus vier 77mm Kanonen ( zwei in jeden Stummel montiert ) mit 800 Schuss Munition und sieben 7,92 mm Maxim 15.08 Maschinengewehre mit 21.000 Schuss Munition . Modifizierte U -Boot -Kommunikation und Regeltechnik wurde verwendet. Er wurde von 22 Besatzungsmitgliedern betrieben. Die Produktion verzögerte sich wegen der Materialknappheit und nur zwei waren im November 1918 bei Riebe - Kugellager -Fabrik in Berlin im Bau. Aber nicht abgeschlossen. Beide wurden schließlich von der Alliierten Kontrollkommission verschrottet.
Ehrhardt E-V/4 Straßenpanzerwagen
Im Herbst 1916 wurde entschieden, die verbliebenen Fahrzeuge im „Panzerkraftwagen MG-Zug 1“ zusammenzufassen und mit dem Kavallerie-Korps Schmettow an die rumänische Front zu schicken. Dort, wo der Bewegungskrieg noch möglich war, bewährten sie sich im Kampf und überzeugten die OHL, eine größere Stückzahl von Panzerwagen zu bestellen. Da Büssing und Daimler mit anderen kriegswichtigen Aufgaben bereits ausgelastet waren, wurde der Auftrag lediglich an Ehrhardt vergeben. Der Straßenpanzerwagen besaß eine Bewaffnung von drei und mehr MG 08 sowie einen starren MG-Turm. Er war zwar für den Einsatz auf der Straße konzipiert, besaß jedoch ein Zwölfganggetriebe (sechs Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge), einen Vierradantrieb, Doppelbereifung an der Hinterachse sowie gepanzerte Kotflügel. Eine zunächst vorgesehene Funkeinrichtung bewährte sich nicht und wurde wieder entfernt.
Die im Einsatz gewonnen Erfahrungen flossen in die neu gebauten Modelle mit ein. Unter anderem wurde:
das Gewicht um 1,75 Tonnen reduziert,
ein Unterbodenschutz angebracht,
der Turm drehbar gemacht,
und die Scheinwerfer gepanzert.
Die ersten zwölf Stück bildeten die Panzerkraftwagen-MG-Züge 2, 3, 4, 5 und 6. Ein Zug bestand aus zwei E-V/4 und den notwendigen Unterstützungsfahrzeugen. Gegen Ende des Jahres 1917 wurden weitere 20 Exemplare bestellt.
Die neu formierten Einheiten wurden mit großem Erfolg an der rumänischen und ukrainischen Front, später auch im Elsass und an der italienischen Front eingesetzt. Einige Einheiten unterstützen auch die deutsche Frühjahrsoffensive 1918 an der Westfront, allerdings unter erheblich größeren Verlusten.
Nach dem Krieg wurden bis 1919 noch weitere 20 Stück gebaut, von denen einige an Freikorps-Verbände gingen und andere an die Entente-Mächte abgegeben wurden.
Bei den schlesischen Aufständen von 1919 bis 1921 wurden von beiden Seiten Panzerwagen verwendet, darunter auch einige E-V/4.
Büssing A5P
Die OHL vergab im Oktober 1914 einen Auftrag an Büssing, Daimler und Ehrhardt für den Bau eines gepanzerten Spähwagens. Büssings A5P wurde im Vergleich zum Ehrhardt E-V/4 als unterlegen beurteilt woraufhin die Produktion nach der Fertigstellung des dritten Fahrzeugs eingestellt wurde.
Die vorhandenen A5P wurden später in einem "Panzerkraftwagen MG-Zug" zusammengefasst und an die Ostfront verlegt, wo sie mit einigem Erfolg eingesetzt wurden
Der A5P unterschied sich von zeitgenössischen Panzerspähwagen vor allem durch seine Größe und sein Fahrwerk. Es wurden alle vier Räder angetrieben und die Lenkung wurde redundant (sowohl vorne als auch hinten im Fahrzeug) ausgelegt, um einen schnellen Stellungswechsel zu gewährleisten.
Es wurden insgesamt 10 MG-Luken für die 3 mitgeführten Maschinengewehre eingebaut, die Schützen mussten also bei einer Änderung des Schussfeldes das MG aus der Halterung nehmen und zur nächsten Luke wechseln.
Der große Radkranz machte das Fahrzeug trotz des Allradantriebes lediglich straßentauglich.
LK I (Leichter Kampfwagen I)
Da mit dem A7V in Bezug auf Größe, Gewicht sowie Leistung die Grenze der Zweckmässigkeit schon erreicht waren, eine bedeutende Produktionserhöhung nicht zu erwarten war, sollte ein leichter Panzer, welcher in großer Zahl zu fertigen wäre, geschaffen werden. Als Grundlage zu diesem Fahrzeug sollten, seit dem Beginn des Krieges stillgelegte, als "Benzin- und Reifenfresser" bezeichnete PKW dienen. Nach dem Vorbild des britischen Whippet entwarf Joseph Vollmer den LK I, welcher auf dem zivilen Chassis eines PKW der Daimler-Motoren-Gesellschaft aufgebaut wurde. Dadurch bedingt wurde der Motor im Vorderteil des Fahrzeugs untergebracht, während die drei Besatzungsmitglieder dahinter Platz hatten. Die Panzerungsdicke betrug zwischen 8 und 14 mm, die Bewaffnung bestand aus einem 7,92 mm-Maschinengewehr, das in einem Turm, am Heck des Fahrzeuges, untergebracht war.
Anfang 1918 wurde der Prototyp in (Berlin-)Marienfelde vorgeführt, wobei er gut abschnitt. Da er jedoch zu schwach erschien, wurde er vom Kriegsministerium abgelehnt. Joseph Vollmer nahm daraufhin einige Veränderungen vor und entwickelte aus ihn den LK II, welcher dann zur Serienfertigung vorgesehen wurde. Diese fand, auf Grund des Kriegsendes, dann im vorgesehenden Maße nicht mehr statt.
LK II (Leichter Kampfwagen II)
Der LK II stellte die Weiterentwicklung des LK I dar, eines leichten Panzers, welcher auf dem Chassis eines zivilen Daimler-PKW aufgebaut war. Er war wie sein Vorgänger von Joseph Vollmer konstruiert worden.
Es sollten zwei Versionen gefertigt werden. Die eine hatte, wie sein Vorgänger, einen Drehturm im Heck mit MG-Bewaffnung. Die zweite Variante erhielt die so genannte „Brustwehr“, einen festen Aufbau im Heckbereich, statt des Turmes. In diesem sollte wahlweise eine 37-mm-Kanone von Krupp oder eine russische 57-mm-Kanone Sokol eingebaut werden, am Ende des Krieges war von ihr ein Prototyp fertig. Im Juni 1918 wurden die ersten 580 Fahrzeuge vom Kriegsministerium bestellt, später wurde die Bestellung noch auf 800 Stück erhöht. Vorgesehen war ab April 1919 eine monatliche Fertigung von 200 LK II, eine Auslieferung an das Heer erfolgte jedoch nicht mehr. Bis Ende 1918 sollen die ersten sechs Exemplare fertig gewesen sein. Die Fahrzeuge sollten bei der Fa.Steffen & Heymann, (Berlin)-Charlottenburg zusammengebaut werden, Triebwerk und Fahrgestell sollte Daimler, (Berlin)-Marienfelde beisteuern.
Insgesamt sind jedoch nur wenig mehr als zwanzig Panzer bzw. die Teile für diese gefertigt worden. Diese unterscheiden sich in der Gestaltung des Bugs von den Prototypen. Aufgrund des Friedensvertrag von Versailles war es dem Deutschen Reich jedoch verboten, Panzer zu besitzen, weshalb eine weitere Serienfertigung unterbleiben musste. Die halbfertigen LK II wurden – an der Kontrollkommission der Alliierten vorbei – heimlich nach Schweden und Ungarn verkauft.
Obwohl sich der LK II noch im Prototypenstatus befand, wurde bereits am LK III als Nachfolger gearbeitet. Bei diesem sollte, nach dem Vorbild des Renault FT-17, der Kampfraum nach vorne und der Motor in das Heck verlegt werden. Dieses Fahrzeug wurde jedoch nicht mehr gebaut.
Orion - Wagen
Offizielle Bezeichnung : Orion -Wagen
Jahr gestartet : 1916
Baujahr des ersten Prototypen : 1917
Stadium der Fertigstellung: blieb auf dem Prototyp .
Sturmpanzerwagen - Oberschlesien
Gegen Ende des Ersten Weltkrieges ging die Entwicklung deutscher Panzerwagen immer mehr ab von Fahrzeugen schwerster Bauform hin zu mobilen leichten Sturmpanzerwagen. Ihre höhere Geschwindigkeit sollte diese Panzer nicht nur dazu befähigen, die feindlichen Linien zu durchbrechen, sondern diesen Durchbruch auch zu nutzen, da schwere Panzertypen wie der deutsche A7V und der britische Mark IV für diese Aufgabe gänzlich ungeeignet waren. Außerdem sollten eine einfache Bauweise und industrielle Fertigung eine Massenproduktion ermöglichen (der A7V wurde in Handarbeit gefertigt).
Um den Bau dieses „Sturmpanzerwagens“ bewarben sich insgesamt 13 Firmen. Mitte des Jahres 1918 wurde der Entwurf eines Hauptmannes Müller ausgewählt und die Oberschlesischen Hüttenwerke in Gleiwitz wurden noch im Oktober des Jahres mit dem Bau von zwei Prototypen beauftragt. Das Projekt erhielt den Decknamen Oberschlesien.
Weder die georderten Versuchsmodelle noch die bereits geplante Verbesserung „Oberschlesien II“ wurden vor Kriegsende fertiggestellt.
Die Konstruktion des „Sturmpanzers Oberschlesien“ enthielt bereits Merkmale, die die Entwicklung von Panzerfahrzeugen der Zwischenkriegsjahre vorwegnahmen:
Fahrer vorne
Trennung von Kampf- und hinterem Motorraum
zentrale Anordnung der Drehtürme
Umlaufkette, die nicht die gesamte Höhe des Fahrzeugs einnahm
Die Panzerung von 14 mm konnte Infanteriewaffenfeuer standhalten und die Bewaffnung mit einer 37-mm (bzw. 57-mm)Kanone in einem Drehturm und zwei 7,92-mm-MGs war ausreichend, um jeden potentiellen Feind bekämpfen zu können. Gleichzeitig war er schneller als jeder andere mit Kanonen bewaffnete Panzer seiner Zeit.
Mercedes-Benz Funk-Wagen (2. Kl.Fu.18.Wg.)
Funker-Wagen der Nachrichten-Abtlg. 5
Feldmanöver der 5. Division in Thüringen 1925
Nachrichtenwagen
Nachrichtenwagen, 2. Kompanie, Nachrichten -Abteilung 3. 1928
1933 - 1945
Panzerkampfwagen I (Ausf. A) (auch PzKpfw I oder Panzer I)
Der Panzerkampfwagen I (auch PzKpfw I oder Panzer I) war ein deutscher leichter Panzer der 1930er-Jahre und der Anfangsjahre des Zweiten Weltkrieges. Er war der erste deutsche Panzerkampfwagen nach dem Ersten Weltkrieg, der in Serie produziert wurde. Zwischen 1934 und 1937 entstanden knapp 1500 Fahrzeuge, wobei es neben den Hauptausführungen „A“ und „B“ noch mehrere Weiterentwicklungen und Abarten gab. Ursprünglich als reiner Übungspanzer konzipiert, wurde der Panzer dennoch im Gefecht eingesetzt. Wegen seiner geringen Kampfkraft wurde er jedoch schon in der ersten Kriegshälfte immer schneller ausgemustert und war Ende 1941 als Kampffahrzeug fast restlos verschwunden.
Im Jahre 1933 veröffentlichte das Heereswaffenamt (WaPrüf 6) eine Ausschreibung für die Entwicklung eines Panzerwagens in der 5-Tonnen-Klasse, der mit zwei Maschinengewehren in einem schwenkbaren Turm ausgerüstet sein sollte und dem Beschuss aus Infanteriewaffen standzuhalten habe. An der Ausschreibung beteiligten sich folgende Unternehmen:
Krupp, Essen
Daimler-Benz, Werk Berlin-Marienfelde
Henschel & Sohn, Kassel
MAN, Werk Nürnberg
Rheinmetall, Düsseldorf
Nach eingehender Prüfung wurde vom Heereswaffenamt dem Krupp-Typ „LKA I“ der Zuschlag erteilt und die Firma Krupp mit der Entwicklung und dem Bau der Fahrgestelle und Getriebe beauftragt; die Fertigung von Aufbau und Turm erfolgte bei Daimler-Benz.
Interessanterweise produzierte die eigentlich zum Nachbau eingeschaltete Firma Henschel die ersten drei Prototypen, die im Dezember 1933 ausgeliefert und im Frühjahr 1934 unter anderem in der Versuchsstelle für Kraftfahrt (Verskraft) erprobt wurden. Die ersten 15 Modelle wurden mit offenem Rumpf und ohne Turm ausgeliefert, weswegen diese hauptsächlich als Fahrschulfahrzeuge benutzt wurden.
Bereits damals wurden einige Fahrzeuge mit dem luftgekühlten Krupp-M601-Dieselmotor ausgerüstet, dessen Leistung von 45 PS man aber als unzureichend erachtete und die Versuche nicht fortsetzte. Somit wurden praktisch bis zu dem im Jahre 1940 entworfenen Tatra-Diesel Typ 111 keine weiteren Entwicklungsversuche gemacht, um luftgekühlte Dieselmotoren für gepanzerte Fahrzeuge zu schaffen.[1]
Der interne Projektname (LKA/LKB) wurde im Laufe der Zeit zugunsten der Tarnbezeichnung „Landwirtschaftlicher Schlepper (LaS)“ verdrängt. Im Jahre 1938 änderte sich die Bezeichnung aufgrund der nunmehr verwendeten militärischen Gerätebezeichnungen in „Panzerkampfwagen (MG) (SdKfz 101) I Ausf. A“. Der Panzer wurde im September 1935 in Nürnberg auf dem Reichsparteitag der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt.
Die „Ausf. B“ hatte eine längere Wanne mit zusätzlicher Laufrolle
Panzerkampfwagen I (Ausf. B)
Im Truppenversuch zeigte sich alsbald, dass der luftgekühlte 57-PS-Boxermotor von Krupp zu schwach war, so dass es zum Bau der stärkeren „Ausf. B“ kam. Der größte Unterschied zeigte sich in der Verwendung des neuen wassergekühlten Sechszylinder-Reihenmotors von Maybach mit 100 PS. Bedingt durch den größeren Motor, wurden der Motorraum und die Panzerwanne verlängert, was wiederum ein zusätzliches Laufrollenpaar notwendig werden ließ. Trotz der Erhöhung des Gefechtsgewichts auf 6 t wurde eine Steigerung der Höchstgeschwindigkeit und eine Verbesserung des Leistungsgewichts erzielt. Der Panzer blieb ansonsten bis auf den Einbau eines verbesserten Getriebes unverändert.
Neben den zwei Hauptentwicklungsfirmen Krupp und Daimler-Benz wurden die Firmen Henschel, MAN und Wegmann (ab 1935) zum Nachbau herangezogen. Die Serienproduktion lief im Juli 1934 mit 150 Fahrzeugen bei Henschel an. Die genaue Zahl der produzierten „Ausf. A“ schwankt zwischen 477[2] und 818[3], wobei letztere Zahl dahingehend passend erscheint, dass zusammen mit 675 hergestellten „Ausf. B“ die unstrittige Gesamtzahl von 1493 Panzerkampfwagen I erreicht wird. Die Produktionszahlen, welche nicht nur Kampffahrzeuge, sondern auch Behelfs- oder Ausbildungsfahrzeuge umfassen, stellen sich wie folgt dar:
1934: 54
1935: 851
1936: 557
1937: 31
Obwohl die geringe Kampfkraft schon vor dem Kriege offensichtlich war, wurde noch am 15. September 1939 das Heereswaffenamt aufgefordert, den PzKpfW I weiter zu entwickeln. Gefordert wurde ein leichtes und zugleich schnelles Fahrzeug für Aufklärungszwecke und für die Luftlandetruppen, das mit einer 20-mm-Maschinenkanone ausgestattet sein sollte. Als Entwicklungsfirmen wurden für das Fahrgestell die Krauss-Maffei AG und für den Turm die Daimler-Benz AG eingeschaltet. Insgesamt wurden 40 Fahrzeuge der „Ausf. C“ (VK 601) in Auftrag gegeben und ab Mitte 1942 ausgeliefert.
Panzerkampfwagen I (Ausf. C)
Am 22. Dezember 1939 erging ein weiterer Entwicklungsauftrag an das HWA. Der Forderungskatalog sah einen Kampfwagen mit dem Schwerpunkt einer stärksten Panzerung zur unmittelbaren Infanterieunterstützung vor. Das Ergebnis war die „Ausf. F“ (VK 1801), die aufgrund des hohen Gewichts von 20 t robuster gebaut war und wie die „Ausf. C“ versetzte Laufrollen hatte. Er besaß mit dem Maybach HL 45P auch den gleichen Motor, jedoch verringerte sich die Höchstgeschwindigkeit auf 25 km/h und die Reichweite auf 150 km. Die ungewöhnlich starke Frontpanzerung betrug 80 mm. Die Nullserie von 30 Stück wurde ab Mitte 1942 ausgeliefert; der Anschlussauftrag über 100 Stück jedoch zurückgezogen. Erstmals wurde bei dieser Version der Versuchseinbau von Funkgeräten mit Bordverständigung erfolgreich durchgeführt. Obwohl zwei dieser Fahrzeuge für Beurteilungszwecke während des Krieges gegen die Sowjetunion eingesetzt wurden, gibt es keine Belege dafür, dass diese Ausführung je an die kämpfende Truppe ausgegeben wurde.
Panzerkampfwagen I (Ausf. F)
Panzerkampfwagen II (Ausf. A) (auch PzKpfw II oder Panzer II)
Der Panzerkampfwagen II (auch PzKpfw II oder Panzer II) war ein leichter Panzer der Wehrmacht. Das Mitte der 1930er-Jahre von MAN entwickelte und nur als Übergangslösung konzipierte Fahrzeug stellte zu Beginn des Zweiten Weltkrieges aufgrund der ungenügenden Leistung der deutschen Rüstungsindustrie das Rückgrat der Panzerdivisionen des Heeres dar. Als Kampffahrzeug nur eingeschränkt verwendbar, wurde der Typ bis 1943 nach und nach ausgemustert, jedoch war sein Chassis als Grundlage für zahlreiche Selbstfahrlafetten bis zum Kriegsende in Gebrauch. Von 1935 bis Ende 1942 wurden rund 1.900 Panzer II hergestellt.
Als erkannt wurde, dass die Produktion der für die Ausstattung der Panzerdivisionen vorgesehenen zwei Haupttypen Panzer III und Panzer IV länger als angenommen dauern würde, entschloss sich das Heereswaffenamt im Juli 1934, als Zwischenlösung ein schnell zu fertigendes Kampffahrzeug in der 10-Tonnen-Klasse in Auftrag zu geben, welches die Lücke bis zum Erscheinen der Panzer III und IV schließen sollte. Daraufhin wurden an folgende Unternehmen Entwicklungsaufträge vergeben:
Krupp, Essen
MAN, Nürnberg
Henschel, Kassel
Das von Krupp vorgestellte Fahrzeug basierte auf dem „LKA 1“ genannten Prototyp für den Panzerkampfwagen I und erhielt die Bezeichnung „LKA 2“. Die von den anderen zwei Firmen eingereichten Vorschläge unterschieden sich mit Ausnahme des Laufwerkes kaum von dem Krupp-Prototyp. Nach der Erprobung in der Versuchsstelle für Kraftfahrt (Verskraft) in Kummersdorf wurde die MAN für den Bau des Fahrgestelles bestimmt; wie schon beim Panzer I war für den Turm und den Aufbau Firma Daimler-Benz zuständig. Das Fahrzeug erhielt aufgrund des noch als Reichsgesetz geltenden Versailler Vertrages die Tarnbezeichnung „Landwirtschaftlicher Schlepper 100“ (LaS 100). Für den Nachbau wurden hauptsächlich Famo in Breslau, Wegmann in Kassel und MIAG in Braunschweig bestimmt.
Vorserie
Nicht zu verwechseln mit der späteren Ausführung A war die 1935 hergestellte Ausf. a1 das erste Produktionsfahrzeug, das unter dem Namen „Panzerkampfwagen II (2cm) (Sd.Kfz. 121)“ an die Truppe ausgeliefert wurde. Es wog 7,2 Tonnen, besaß einen Sechszylinder-Ottomotor von Maybach mit 130 PS und hatte noch ein Vorgelegegetriebe ohne Untersetzung. Bei den im selben Jahr produzierten 25 Stück der Ausführung a2 wurden Verbesserungen im Motorraum und an der Kühlanlage vorgenommen. Die letzte Variante der Vorserie waren 25 Stück der Ausf. a3, bei denen Änderungen im Bereich der Kühlung, Ketten und Aufhängung vorgenommen wurden. Die Versionen wurden von Mai 1936 bis Februar 1937 von MAN und Daimler-Benz gefertigt.
Da die Motorleistung als nicht ausreichend erachtet wurde, kam bei der Ausf. b ein 140-PS-Maybach-Motor zum Einbau. Die 100 Fahrzeuge dieser Serie hatten ein neues Untersetzungsgetriebe und die endgültigen Gleisketten der Panzer-II-Baureihe. Das Gewicht erhöhte sich auf 7,9 Tonnen.
Die 1937 erschienene Ausführung c hatte mit fünf an Viertelfedern aufgehängten Laufrollen das endgültige Panzer-II-Laufwerk. Mit den 75 Fahrzeugen dieser Ausführung endete die Entwicklung und die Serienproduktion wurde aufgenommen.
Den Auftakt der Serienproduktion bildete 1937 die von MAN hergestellte Ausf. A, darauf folgten die nur minimal veränderten Ausführungen B und C. Insgesamt wurden bis 1939 210 Ausf. A, 384 Ausf. B und 364 Ausf. C gebaut, wobei neben den bereits genannten fünf Herstellern noch Alkett und Henschel beteiligt waren.
Panzerkampfwagen II (Ausf. D/E (8./LaS 138)
1938 erhielt Daimler-Benz den Auftrag, den Panzerkampfwagen II mit dem Ziel höherer Geschwindigkeit und Beweglichkeit zu überarbeiten. Das Ergebnis war der „Panzer II Ausf. D/E“, der als Schnellkampfwagen den Leichten Divisionen zugeteilt wurde und dort zum Straßentransport meistens auf Tiefladeanhänger verlastet wurde. Die größte Änderung betraf das Laufwerk, das jetzt aus einer Drehstabfederung und vier großen doppelrädrigen Laufrollen bestand. Das Chassis wurde minimal in den Abmessungen verändert und die Panzerung betrug an der Turm- und Wannenfront jetzt 30 statt 15 mm. Trotz der Erhöhung des Gewichts auf 10 Tonnen betrug die Höchstgeschwindigkeit aufgrund des verbesserten Laufwerks 55 km/h. Als Kampffahrzeuge wurden sie schon nach dem Polenfeldzug ausgemustert, da ihre Geländegängigkeit aufgrund des mehr für Straßen geeigneten Laufwerks unbefriedigend war. Im Jahr 1939 wurden 43 Ausf. D und 7 Fahrgestelle der Ausf. F hergestellt, nach dem Polenfeldzug wurden diese zu Flammpanzern umgebaut und ab 1942 zu Marder II.
Panzerkampfwagen II (Ausf. F (9./LaS 100)
Aufgrund der Kampferfahrungen wurde es als notwendig erachtet, eine Verstärkung der Panzerung vorzunehmen. Diese Überlegungen mündeten in der „Ausführung F“, bei welcher die Frontpanzerung der Wanne auf 35 mm, die Frontpanzerung des Turmes auf 30 mm und die Seitenpanzerung auf 20 mm verstärkt wurde. Die weiteren Änderungen bestanden in einem neuen kegelförmigen Leitrad und einem neben der Fahrersichtklappe angebrachten Blindvisier, welches wahrscheinlich dazu gedacht war, das Fahrervisier weniger unter Feindbeschuss geraten zu lassen. Von März 1941 bis Juli 1942 wurden bei FAMO in Breslau und W*****au 509 Fahrzeuge hergestellt, welche auch den Abschluss der regulären Serienfertigung darstellten. Die Kosten für den Bau des Panzers beliefen sich ohne Bewaffnung und Funkgeräte auf 50.000 Reichsmark.[3]
Panzerkampfwagen II (Ausf. G)
Bereits im Juni 1938 erging ein Auftrag an MAN und Daimler-Benz, aus dem Panzer II einen Aufklärungspanzer mit hoher Geschwindigkeit zu entwickeln. Das Ergebnis war der mit einem Schachtellaufwerk versehene VK 901, der mit einem 145-PS-Motor und einem Gesamtgewicht von 9,2 t eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichte. Die angestrebte Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h wurde mit einem späteren 200-PS-Motor erlangt. Es ist unwahrscheinlich, dass die ab Oktober 1940 ausgelieferte Null-Serie von 75 Stück an die kämpfende Truppe abgegeben wurde.
Panzerkampfwagen II (Ausf. H)
Eine Art Nachfolger stellte der VK 903 dar, von dem lediglich ein Prototyp gebaut wurde. Noch im Jahre 1941 wurde vom Allgemeinen Heeresamt ein Panzerkampfwagen in der 10-t-Klasse gefordert, der eine erhöhte Geschwindigkeit und verbesserte Panzerung aufweisen sollte. Ein Entwicklungsfahrgestell wurde im September 1941 von MAN ausgeliefert. Das 10,5 t schwere Fahrzeug erreichte mit einem 200 PS starken Sechszylinder-Maybach-Ottomotor eine Geschwindigkeit von 65 km/h. Das Fahrzeug war vorne 30 mm stark und seitlich und am Heck 20 mm stark gepanzert. Ansonsten unterschied sich das „Ausführung H“ genannte Fahrzeug äußerlich nicht von der Ausführung G. Die Bewaffnung bestand aus einer 2-cm-KwK 38 und einem MG 34. Da das Fahrzeug zum voraussichtlichen Produktionsbeginn Mitte 1942 bereits überholt war, wurde das Projekt eingestellt.
Panzerkampfwagen II (Ausf. J)
Ende 1939 erfolgte ein weiterer Entwicklungsauftrag mit dem „Schwerpunkt stärkste Panzerung“, aus dem der VK 1601 entstand. Die 80 mm starke Frontpanzerung und 50 mm starke Seitenpanzerung erhöhten das Gesamtgewicht auf knapp 18 Tonnen. Mit einem 150 PS starken Motor wurde eine Spitzengeschwindigkeit von 30 km/h erreicht. Wie auch die „Ausführung G“ hatte der Panzer ein Schachtellaufwerk und war mit der 2-cm-KwK 38 und einem MG 34 bewaffnet. Die Nullserie von 30 Stück wurde ab Dezember 1940 ausgeliefert, wobei nur eine geringe Anzahl im Kampf eingesetzt wurde. Der Produktionsauftrag von 100 Stück wurde storniert. Einzelne Exemplare wurden zu Bergepanzern umgebaut.
Panzerkampfwagen II (Ausf. J" VK1601")
Panzerkampfwagen II (Ausf. L "Luchs")
Da die Geländebeschaffenheit besonders an der Ostfront den Einsatz von Rad-Spähpanzern erschwerte, besann man sich auf eine schon im September 1939 vom Heereswaffenamt erstmals erhobene Forderung, einen Aufklärungspanzer als Vollkettenfahrzeug zu schaffen. Auf der Grundlage der Ausführung G und J entstand daraufhin der VK 1301, von dem als „Ausführung M“ vier Prototypen hergestellt wurden. Nach geringen Änderungen ging das nun VK 1303 genannte Fahrzeug in Serienproduktion. Die Frontpanzerung betrug 30 mm, während die Seitenpanzerung 20 mm stark war. Die Besatzung bestand aus vier Mann. Das zwölf Tonnen schwere Fahrzeug erreichte mit einem 180 PS starken Benzinmotor eine für einen Spähpanzer vorteilhafte Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Aufgrund der ausschließlichen Verwendung als Aufklärungsfahrzeug lautete die offizielle Bezeichnung „Panzer-Spähwagen II (2-cm-KwK 38) (Sd.Kfz. 123) Luchs“. Der Großserienauftrag umfasste 800 Stück, jedoch wurde die Produktion im Mai 1943 eingestellt. Bis dahin wurden 100 Fahrzeuge mit einer 2-cm-MK und 31 Fahrzeuge mit einer 5-cm-Kanone gefertigt und an die Aufklärungseinheiten der Panzerdivisionen übergeben.
Unter der Bezeichnung »VK 1602« lief der Gefechtsaufklärer »Leopard«. Das bei MIAG entwickelte 21,9 t schwere Fahrzeug wurde durch einen Zwölfzylinder-Maybach-Motor "HL 157 P" angetrieben und erreichte damit eine Geschwindigkeit von 60 km/h. Der Fahrbereich lag mit den 560 l Treibstoff bei 165 km. Die Frontpanzerung betrug 50 mm, die Turmpanzerung 80 mm, was dazu führte, daß der Turm aus Gewichtsgründen oben offen blieb. Das Fahrzeug war 4.740 mm lang, 3.100 mm breit und 2.600 mm hoch. Als Bewaffnung war die 5-cm-KwK 39 L/60 vorgesehen. Der Munitionsvorrat betrug 50 Granatpatronen und 2.400 Schuß für das MG 42. Das Projekt war Ende 1942 produktionsreif, wurde aber auf Grund der neuen Kampferfordernisse im Osten wieder gestrichen.
Panzerkampfwagen II (Ausf. J" VK1602")
Ein weiteres Projekt blieb der »VK 2801«, ein Entwurf für ein Mehrzweckpanzerfahrzeug der Firma Daimler-Benz. Das Waffenamt forderte immer höhere PS-Zahlen für den Motor; Aluminium, von der Luftwaffe dringend benötigt, mußte durch Gußeisen ersetzt werden - das Gewicht stieg und stieg und erreichte schließlich 33 t. Die Firma FAMO in Breslau übernahm diese Entwicklung, die dann im Mai 1944 endgültig gestrichen wurde.
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